Die
Alte Schmiede in Friedrichshain, Berlin sollte es werden - eine unter Denkmalschutz stehende Eventhalle im zweiten Hinterhof mit "
L.Croft" als Klingelschild. Völlig unerwarteterweise bildete sich bereits vor 15:00 Uhr eine Traube auf der Straße, die sich noch vom Hauseingang abgschrecken ließ... gerademal einer war mutig genug, schon im ersten Hinterhof zu warten, während die fleißigen
Square Enixen die Plastik-
Lara und Transparente schleppten. Auch
dittmann & friends waren schon am Ausladen und Einlagern - der Aufkleber "Ribs" auf einer der Behälter klang vielversprechend! Die ärmsten wurden fast bedrängt, als die Meute dann doch kurz vor der Schmiede schon auf den Startschuss wartete, aber halt noch von den Speisebehältern zurückgehalten wurden. Die erste Kamerafrau filmte das Phänomen, dass sich möglichst niemand von der Linse erwischen lassen wollte.

Doch dann ging's los.
Einlass in die Schmiede, mit persönlicher Begrüßung von
Sabrina & Co. Der Marsch führte direkt zum Küchenbereich, wo es Begrüßungsmojitos gab. Und dann setzten sich alle wohlgesittet auf die bequemen Rundsitzhocker. War aber auch genug Platz da:
- 8x Mehrspieler,
- 9x Einzelspieler und
- 1x Einzelspieler mit Couch im Nebenraum auf extragroßem Monitor.

Natürlich jeder mit HD-Monitoren und
weißen TRITTON-Kopfhörern. Gespielt wurde auf der
Xbox360 mit
exklusiven kabellosen Tomb Raider -Controllern (rot mit künstlichen Kratzern und Klebestreifen). Für das Einzelspiel wurden übrigens Debug-Konsolen verwendet - entsprechend gab es auch oben im Bild eine permanente aber nicht störende Texteinblendung für Vorveröffentlichungsversionen. Auf jedem Tisch lagen außerdem noch Motivglanzdrucke im Postkartenformat, sowie Ansteckbuttons oder Leerhüllen des Spiels. Der Aufbau war professionelle Arbeit - davon hat man nämlich überhaupt nichts gemerkt und konnte direkt spielen: kein Kabel im Weg, ausreichend Stellplatz auf dem Tisch für Häppchen und Süffchen, genug Freiraum im Rücken und zum Nebenspieler... selbst das anfangs zu kurz scheinende Kopfhörerkabel konnte sehr leicht aus der Kabelgasse zwischen den Tischen angehoben werden, damit es genug Reichweite preisgab. Die drahtlosen Controller vermieden zwar Kabelfallen, aber selbst mit wär das Stolper- und Hängenbleib-Potenzial nahezu null gewesen. Wer auch immer damit beauftragt war hat Spitzenarbeit geleistet. Die Zeit verging wie im Flug.
Irgendwann tauchte
Nora auf und wurde an der Treppe von
Nils vorgestellt, der uns noch ein paar Regeln an die Hand geben wollte. Die erste davon war: er ist
Nils. Und die anderen mit Tomb Raider -T-Shirts sind ebenfalls von
Square Enix. Direktes Abfilmen und Bilderschießen vom Spiel war nicht erlaubt - einen Grund gab es nicht, ich persönlich vermute Lizenz- oder Jugendfreigabekleinkram... wissenschon.
Nils war jedenfalls kurz und schmerzlos, woraufhin
Nora dann loslegte: "
Ja erstmal willkommen bei mir zu Hause. Bin normalerweise ein sehr verschlossener Mensch aber jetzt hab ich gedacht 'egal', hab heut sehr lange in der Küche gestanden, um für euch auch zu backen... *guckt* ...irgendwelche Sachen... was braunes, was rotes und was weißes und ja: herzlich willkommen! Ich, äh, kann überhaupt nicht dieses Spiel spielen, weil ich es bis jetzt auch nicht spielen durfte - man vertraut mir sehr viel mehr und werd deswegen immer von 'nem Felsen erdrückt - das ist eine Geschichte, die wir heute noch öfter treffen werden - ihr auch. Bin leider immer noch nicht weiter, seit das passiert ist und deswegen: bitte sprecht mich nicht an, weil ich den ganzen Tag spielen... Nein, kleiner Scherz! Ich bin hier am rumtruseln, kann euch aber überhaupt nix helfen. Im Gegenteil: mir müsste vielleicht mal jemand was helfen... Ja? ... Ich find es SEHR SCHÖN, dass ihr überhaupt nix sagt (scheinen alle sehr schüchtern), damit kann ich GUT ARBEITEN, dann wird's hier nicht so laut. Also viel Spaß und ich setz mich dann mal oben hin".
Nils warf ihr in den Rücken "
ja, kann ein bisschen allein spielen. Muss ja auch noch ein bisschen trainieren... Also wenn sie DURCHGESPIELT hat, dann kommt sie wieder." Die Ansprache fand ihr Ende mit einem fast synchronen "
fühlt euch wie zu Hause" - und fast genauso war es. Eigentlich sogar besser, da ja andere bereits für das leibliche Wohl gesorgt hatten.
Wir spielten also weiter. Die Interviews wurden so gestaltet, dass immer gruppenweise die Leute (d.h. eine oder mehrere Fan-Gemeinden zusammen) die Treppe hoch in das niedrige Obergeschoss gingen und dort dann Fragen und Antworten austauschten. Wir bekamen erst gar nicht mit, wann wir aufgerufen wurden - konnten dann aber doch noch Fragen loswerden. Als wir oben ankamen (ca. 17:20 Uhr) erzählte
Nora, wie sie den Film "
Cloverfield" unbedingt sehen und durchhalten wollte, ihr aber schon nach 10min schlecht wurde. Augen zumachen klappte auch nicht mehr, also Jacke vor's Gesicht. Anschließend wurde
Noras Eigenaussage "
sehr affiner Tetris-Spieler" gegen sie verwendet mit der Frage, warum sie sich ein Spiel aussuche, das man nicht gewinnen kann. "
Kann man nicht gewinnen?" war die schlagfertige Eigengrübelfrage, gefolgt von "
aber der Weg ist das Ziel". Tetris sei wie das wahre Leben: es hört nie auf, es sei denn, man ist zu doof. "Je mehr ich drüber nachdenke... Scheiß auf Tomb Raider!"
Gegen 18:15 Uhr mischten sich die "
Donots" noch unters Publikum. Auch
ZDF.kultur interviewte den ein oder anderen Spieler. Und danach, gegen 18:30 Uhr wurde das Büffet eröffnet: es gab Spare Ribs, Burger, Koteletts oder Schnitzel sowie genüg Grünzeug für alle Nichtkarnivoren. War sehr lecker und konnte man sich auch alles individuell zusammenstellen. Die riesige Getränkekühlschale reichte überraschenderweise den ganzen Abend lang, war aber auch prall gefüllt.
Coronas und Nichtalkoholika hielten sich die Waage und wurden von allen dankbar angenommen - auch ein Zweitmojito oder Long Island Icetea wurde auf Wunsch nochmal zubereitet. Die einzige, die nicht zum essen kam war
Nora: sie erklärte sich gegen 19:30 Uhr für Bildaufnahmen bereit, die mitsamt kleinem Wortaustausch auch fast eine Stunde in Anspruch nahmen und direkt im Autogrammegeben mündeten. Letzteres ging schneller, sodass
Nora endlich auch nach 20:30 Uhr ans Büffet kam, sich einen Burger bastelte und gezwungen war, ihn in einer nicht zugänglichen Ecke zu essen, da sie sonst wohl nie zur Ruhe gekommen wär. Mein letztes Bild ist von 21:00 Uhr und damit auch
Noras Abschiedszeitpunkt.
Danach leerte sich die Schmiede zusehends. Viele von uns erhielt Goody-Bags mit unterschiedlichem Inhalt:
- das Artbook "The Beginning",
- ein Tomb Raider -T-Shirt,
- Hochglanzausdrucke in A4,
- Lithographen (gerahmter Kunstdruck),
- Filzschlüsselanhänger,
- ein von den Entwicklern signiertes Poster in A3,
- exklusive Metallic-Cases im PS3-Format...
...auf jeden Fall sehr schöne Sachen. Daniel (der Praktikant) war indes dabei, von den Debug-Konsolen die Inhalte zu löschen, während einer der
dittmann-Caterer auch noch ein kurzes Spielchen wagen wollte. Der Plastik-
Lara wurden brutal die Arme abgerissen und der Rest der Leiche auch schon nach draußen geschafft.

Wir verabschiedeten uns von
Sabrina,
Nils und
Daniel und liefen gutgelaunt zurück zur U-Bahn und sahen kurz davor im Vorbeigehen nochmal
Nora, die also keine 300m weit gekommen ist. Die ist hoffentlich auch noch gut nach Hause gekommen, genauso wie alle von
Square Enix, die (laut
Sabrina) noch in derselben Nacht zurück nach Hamburg wollten.
Das Spiel selbst hat auf Anhieb in beiden Modi Spaß gemacht: hervorragende Grafik, prima Atmosphäre und soweit spannende Handlung. Seit langem ein Spiel, bei dem man nicht sofort das System auf englisch schaltet, sondern die deutsche Sprachausgabe genießen kann. Und will.
Nils zufolge ist die
Xbox360 die Leitplattform und die anderen Versionen basieren darauf. Auch die intern verwendete "
Crystal Engine" hat weder einen speziellen Namen, noch eine Version.

Ein durch und durch gelungender Tag, der sowohl
Lara als auch allen Spielentwickler würdig war! Mein Dank gilt allen am Abend beteiligten:
- Sabrina, Nils, Daniel und die anderen drei Square Enix -Leute,
- Nora für ihre Fankonfrontationsbereitschaft,
- dittmann & friends für die ausnahmslos hervorragenden Kulinaritäten,
- die immerfrohe WC-Bodyguardess und
- alle, die ihre Aufnahmen im Netz bereitstellen.
Alle Bilder sind im
Noragraphie-Eintrag zu finden.
Die Perspektiven der anderen: